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Die SAGW trauert um Federica Diémoz

Mit tiefem Bedauern nimmt die SAGW Kenntnis vom Tod von Federica Diémoz. Sie war eine leidenschaftliche Forscherin, die ihr Leben den Sprachen, der Dialektologie, der Linguistik verschrieben hatte.

 

Verlust einer charismatischen Persönlichkeit und einer leidenschaftlichen Forscherin

Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Federica Diémoz am vergangenen späten Montagnachmittag von uns gegangen. Sie hinterlässt ihren Mann und einen kleinen Sohn.

Mit Federica Diémoz verliert das «Centre de dialectologie et d’études du français régional» der Universität Neuchâtel eine engagierte Dozentin sowie eine leidenschaftliche Forscherin, die ihr Leben der Dialektologie, der Soziolinguistik sowie den Sprachen, vor allem dem Frankoprovenzalischen und den Patois der französischen Schweiz, verschrieben hatte.

Seit 2014 war Federica Diémoz, als Nachfolgerin ihres Mentors Andres Kristol, ordentliche Professorin für galloromanische Dialektologie und Soziolinguistik der Universität Neuchâtel sowie Direktorin des «Centre de Dialectologie et d’étude du français régional».

Die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften durfte sich glücklich schätzen, dass Federica Diémoz von 2015–2017 die Interimsleitung des Glossaire des patois de la Suisse romande (GPSR) innehatte. Mit viel persönlichem Engagement hat sie dem GPSR zu neuer Stabilität, Produktivität sowie zu einer grösseren Visibilität verholfen. Die unter ihrer Ägide eingeleiteten Modernisierungen tragen heute Früchte und haben unter anderem dazu geführt, dass das Wörterbuch heute online zugänglich ist.

Als umgängliches, beliebtes und zuverlässiges Mitglied war Federica Diémoz in vielen Projekten, auf unipolitischer Ebene, aber auch in Stiftungsräten, Kommissionen und Fachgruppen aktiv und brachte dort ihr Wissen, ihre Energie und ihre positive Art ein. Auch bei den Studierenden und Doktorierenden, die sie mit aller Kraft unterstützte, war sie dank ihrer motivierenden Art und ihrer jederzeitigen Unterstützung sehr beliebt.

Federica Diémoz hat 2004 an der Universität Neuchâtel in Linguistik doktoriert; ihr weiterer Weg führte sie als Lehrbeauftragte an die Universität Turin, die Universität des Aostatals und die Universität Basel – und schliesslich wieder zurück nach Neuchâtel. Dort hat sie als Post-Doktorandin in den Nationalfondsprojekten «Atlas linguistique audiovisuel du francoprovençal valaisan» (2005–2008) und «Intangible Cultural Heritage: the Midas Touch für das Unterprojekt Le Conte traditionnel en Suisse romande: de l’oral à l’écrit et vice-versa» (2009–2014) mitgearbeitet. 2012 erhielt Federica Diémoz von der Organisation Renaissance française die Goldmedaille der Frankophonie. Seit 2017 ist sie Mitglied der SAGW-Fachgruppe des Toponomastikprojekts Westschweiz. Noch im Januar 2019 hat Federica Diémoz ihr Amt als Präsidentin der SAGW-Kommission der nationalen Wörterbücher der Schweiz aufgenommen.

Wir trauern zutiefst um Federica Diémoz und sprechen ihrer Familie unser herzlichstes Beileid aus.