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Evolutionstheorie in den Geisteswissenschaften

Kultur und Biologie beeinflussen sich gegenseitig. Kultur könnte sogar mit ein Grund sein, weshalb die Menschheit bisher überlebt hat, wie SAGW-Vorstandmitglied Gerhard Lauer in der NZZ am Sonntag vom 2. Februar darlegt.

Mit der Theorie der kulturellen Evolution entsteht eine neue Forschungspraxis. Die Geisteswissenschaften übernehmen die Methoden der Naturwissenschaften und der Evolutionstheorie. «Bei dieser neuen Forschung geht es darum, Muster und Prinzipien zu erkennen, etwa dass grössere Populationen über einen grösseren Wortschatz verfügen als kleinere, dass die Grammatik der Sprache dagegen einfacher wird, die Wörter kürzer und die Wortmorphologie einfacher, wenn Populationen wachsen», beschreibt Lauer. Die neue Forschungspraxis stellt die etablierte Aufteilung der Fächer in Frage. Lauer erinnert daran, «dass die Trennung in die zwei Kulturen keine Notwendigkeit ist, sondern eben eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts», und er ist überzeugt: «Eine andere Ordnung der Fakultäten ist möglich.»

NZZaS-Artikel «Darwins Idee steckt in allem»

SAGW-Thema «Wissenschaftssystem»