Veranstaltungsdetails

Third Mission der Hochschulen: Societal Impact in den Geistes- und Sozialwissenschaften

24.05.2019, 16:15 - 18:15
UniS, Bern, Schanzeneckstrasse 1, 3012 Bern
SAGW

Die Frage nach dem konkreten gesellschaftlichen Mehrwert von Forschung hat nicht nur die internationale Evaluationspraxis erfasst, sondern unter dem Schlagwort «Societal Impact» in einigen Ländern geradezu den wissenschaftlichen Alltag neu geformt.

Third Mission - der Wissenstransfer
In der Schweiz ist der Impact-Begriff bislang kein Leitmotiv der Forschungsförderung. «Exzellenz» und «Innovation» dominieren weiterhin den Diskurs. Doch verfolgen auch Schweizer Hochschulen eine dreigeteilte Mission: Zu den klassischen Bereichen Forschung («First Mission») und Lehre («Second Mission») tritt als «dritte Mission» der Wissenstransfer und die gezielte Nutzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen. Es lässt sich zurzeit noch kaum exakt benennen, was alles zur «Third Mission» zählt. «Wirksame Forschung und Lehre» hat viele Facetten: Sie kann meinungsbildend sein und die öffentliche Debatte stimulieren, die Partizipation der Gesellschaft in spezifischen Prozessen ermöglichen und vulnerable Gruppen stärken, Fake News oder Wissensmythen identifizieren oder Grundlagen für politische Entscheidungen liefern.

Fallbeispiele aus den Geistes- und Sozialwissenschaften
Die Veranstaltung «Third Mission der Hochschulen: Societal Impact in den Geistes- und Sozialwissenschaften» macht ein konkretes Angebot: Sie bietet Fallbeispiele aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, in denen «Societal Impact» eine bedeutsame Rolle spielt. In rund zwei Stunden erzählen Forscherinnen und Forscher aus den Sprach- und Literaturwissenschaften, aus der Geschichte, den Musikwissenschaften und weiteren Disziplinen, wie sie mit ihrer Forschung gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und wo sie mit ihrer Lehre Brücken zu ausserakademischen Kreisen schlagen. Jenseits von quantitativen Indikatoren geben die «Impact Stories» so exemplarische Einblicke in die vielfältigen Interaktionen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Die Veranstaltung interessiert sich gerade auch für die «Abenteuer der Serendipität», wie der amerikanische Soziologe Robert K. Merton unerwartete Entdeckungen im Forschungsprozess nannte, und für Beispiele gelungenen Wissenstransfer, bei dem der gesellschaftliche Beitrag nicht von Beginn weg auf der Hand liegt.
 

Mitwirkende / Participant-e-s :

Jean-Jacques Aubert, Président de l’ASSH

Julie Bernath, Senior Researcher & Program Officer, Swisspeace

André Holenstein, Professor für Ältere Schweizer Geschichte und vergleichende Regionalgeschichte, Universität Bern / Vorstandsmitglied der SAGW

Marlene Iseli, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, SAGW (Moderation)

Jacques Moeschler, Professeur au département de linguistique, Université de Genève / Membre du Comité de l’ASSH

Michael Ochsner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sozialpsychologie und Hochschulforschung, ETH Zürich / Senior Researcher FORS Lausanne / Vizepräsident der European Association for Research Evaluation in the SSH, EvalHum

Bernhard Tschofen, Professor für Kulturwissenschaftliche Raumforschung, Universität Zürich / Vorstandsmitglied der SAGW

Cristina Urchueguía, Professorin für Musikwissenschaft, Universität Bern / Vizepräsidentin der SAGW

Markus Zürcher, Generalsekretär, SAGW