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Auerhuhn & Monte Rosa: Junge Alpenforschende ausgezeichnet

Communiqué de presseMedienmitteilung

Die Anerkennungs-Preise für die besten Präsentationen an der Nachwuchsforschertagung «Phil.Alp 2006 – Die Alpen aus der Sicht junger Forschender» in Glarus erhielten Luzia Fischer (Schnee- und Lawinenforschungsinstitut, Davos) in der Kategorie Diplomarbeit für das Referat «Monte Rosa Ostwand – Geologie, Vergletscherung, Permafrost und Sturzereignisse» und Roman Graf (Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf) in der Kategorie Dissertation für den Vortrag «Wald und Landschaft aus der Sicht des Auerhuhns».

Die prämierten Forschungsarebeiten zeichnen sich durch den interdisziplinären Ansatz aus: Luzia Fischer erfasste am Monte Rosa in der höchsten Ostwand der Alpen zahlreiche Daten, um alle im Fels vorkommenden Prozesse vom Steinschlag bis zum Permafrost zu modellieren. Ein Gletscherabbruch kurz nach Abschluss der Arbeit bestätigte ihre Ergebnisse. Roman Graf erfasste und verknüpfte die für das Vorkommen des Auerhuhns wichtigsten Lebensraumdaten, und dies sowohl für Individuen wie auch für einzelne und benachbarte Populationen. Damit konnte er Lebensraumansprüche auf verschiedenen räumlichen Ebenen modellieren. Die Ergebnisse zeigen, welche Massnahmen in einem bestimmten Gebiet zu treffen sind, um gefährdete Auerhuhn-Bestände zu fördern. Beide Projekte wenden sich vorbildlich auch an konkrete Anwender im Alpinismus und im Lebensraumschutz.

Die Preise wurden zum Abschluss der Nachwuchsforschertagung von ICAS-Präsident Prof. Heinz Veit überreicht. Über 20 Forschende aus Forschungsinstituten der ganzen Schweiz referierten am 23. und 24. März in Glarus zu einem breiten Themenspektrum: Die Klimaänderung, Probleme mit Naturgefahren, Schutz von Lebensräumen und Fragen der Landschaftsentwicklung standen diesmal im Vordergrund, ergänzt durch ökonomische und kulturwissenschaftliche Referate. Die ICAS (Interakademische Kommission Alpenforschung der scnat und der SAGW) macht mit diesen Auszeichnungen auf vorbildliche wissenschaftliche und kommunikative Leistungen junger Forschender aufmerksam.

«Phil.Alp» – eine Tagung speziell für junge Alpenforschende

Die interdisziplinäre Tagung «Phil.Alp» ist eine Initiative der ICAS (siehe Kasten). Sie gibt Nachwuchsforschenden die Möglichkeit, ihre Dissertationen und Diplomarbeiten zu Themen der Alpenforschung einem breiteren Publikum vorzustellen und Kontakte zu anderen Disziplinen und Institutionen zu knüpfen. «Phil.Alp» fand 2006 bereits zum fünften Mal statt, nach Freiburg, Chur, Sion und Bern diesmal in Glarus. Organisiert wurde die Tagung gemeinsam mit der Naturforschenden Gesellschaft Glarus und weiteren Glarner Organisationen.