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Empfehlungen zur Sicherung des nationalen Kulturgutes der Schweiz im digitalen Zeitalter

Stellungnahmen

Die SAGW hat in Zusammenarbeit mit führenden Fachorganisationen am 8./9. November 2007 in Bern die Tagung „Das digitale Gedächtnis der Schweiz. Stand, Herausforderungen, Lösungswege“ durchgeführt. Die 210 Teilnehmenden haben dabei die nachfolgenden Empfehlungen zuhanden der oben aufgeführten Adressaten verabschiedet:

Die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) hat in Zusammenarbeit mit führenden Fachorganisationen am 8./9. November 2007 in Bern die Tagung „Das digitale Gedächtnis der Schweiz. Stand, Herausforderungen, Lösungswege“ durchgeführt. Die 210 Teilnehmenden haben dabei die nachfolgenden Empfehlungen zuhanden der oben aufgeführten Adressaten verabschiedet:

  • angesichts der enormen Mengen an digital produzierten oder nur noch digital zu erhaltenden Text-, Ton- und Bilddokumenten,
  • angesichts der internationalen Anstrengungen,
  • angesichts der rasanten technischen Entwicklung, und
  • angesichts der sich daraus ergebenden Volatilität der Aufzeichnungen und der unzureichenden Kapazitäten für deren langfristige sachgemässe Aufbewahrung

die notwendigen und geeigneten Massnahmen zur

Gewährleistung der Langzeitaufbewahrung digitaler Datenbestände 
in die Wege zu leiten. Die Adressaten – das Eidgenössische Departement des Innern, die Kantone und die Städte – werden insbesondere eingeladen, die nachfolgenden zwei Empfehlungen zu prüfen:

(1) Partnerschaftliche Koordination und Regulierung der Digitalisierungstätigkeiten 
In partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen den führenden Fachinstitutionen der Eidgenossenschaft, der Kantone, der Städte und weiterer in diesem Bereich tätigen Akteure sollen Grundlagen für die Koordination und Regulierung der Digitalisierungstätigkeiten erarbeitet werden. Deren nationale Verbände und Fachorganisationen sind in die Lage zu versetzen, die Koordination und Regulierung in Form von Kriterien, Standards und Normen sicherzustellen.

(2) Lösung für die Langzeitsicherung digitaler Daten auf nationaler Ebene 
Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) wird eingeladen, gemeinsam mit den Kantonen und Städten durch nachhaltige Stärkung der bestehenden Institutionen und Initiativen sowie durch Netzwerkbildung eine langfristige Lösung für die Langzeitarchivierung von digitalisierten, digital erstellten und digital erfassten Datenbe-ständen zu erarbeiten. Die führenden Fachinstitutionen der Eidgenossenschaft, der Kantone, der Städte und weitere in diesem Bereich tätige Akteure – darunter, soweit sinnvoll, auch Private – sowie deren Verbände, sind in die Projektarbeit einzubinden. Folgende Aufgaben müssen gelöst werden:

  • Langfristige Sicherstellung der technischen Benutzbarkeit von Daten
  • Regulierung im Bereich der Sicherung und der Kooperation
  • Laufende Evaluation der bestehenden Infrastrukturen und Identifikation des Entwicklungsbedarfs in Zusammenarbeit mit Dritten (Universitäten und private Firmen)
  • Koordinationsfunktionen im technischen und inhaltlichen Bereich sowie in der Ausbildung.

Bern, 09.11.2007