Geschichte

Im Jahr 1943 fand auf die Einladung von Albert Debrunner, Édouard Tièche und Walter Willi eine erste Zusammenkunft der "Schweizerischen Hochschuldozenten der klassischen Altertumswissenschaft" in Bern statt, aus der jährliche Treffen wurden. Statuten einer entsprechenden Vereinigung sind erstmals in einem ins Jahr 1948 datierten Dokument fassbar, in dem die Bezeichnung "Schweizerische Vereinigung der Hochschuldozenten für Altertumswissenschaft" durch "Schweizerische Vereinigung für Altertumswissenschaft" (SVAW) ersetzt ist. Noch im selben Jahr wurde die SVAW Mitglied der Schweizerischen Geisteswissenschaftlichen Gesellschaft (SGG), die später zur Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) wurde.

Die Mitgliederzahl der Vereinigung, der von ihrer Gründung an ausschliesslich Hochschuldozenten angehören konnten, blieb lange bescheiden. Erst mit ihrer Öffnung zuerst für "ständige Gäste", dann im Jahr 1999 für promovierte Altertumswissenschaftler und 2011 schliesslich für Doktoranden hat sich die Anzahl Mitglieder langsam erhöht. Die SVAW zählt heute rund 270 Mitglieder. Der einzige feste Termin der SVAW ist die eintägige Jahresversammlung. An die Mitglieder wurde von 1980 an ein Informationsblatt mit Jahresbericht und Publikationsliste der Mitglieder verteilt, das später vom Jahrbuch abgelöst wurde. Die erste Website der SVAW wurde im Jahr 1999 eingerichtet.

Seit Beginn unterhält die SVAW Beziehungen mit anderen Vereinigungen und Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene. Auf nationaler Ebene bildet sie bei Bedarf Kommissionen mit Vertretern anderer Vereinigungen wie des "Schweizerischen Altphilologenverbands" oder der "Vereinigung der Freunde antiker Kunst" und wird auch politisch aktiv. Die Aktivitäten der "Fondation Hardt" in Vandoeuvres hat die SVAW von Anfang an mitverfolgt, doch erst seit dem Jahr 2002, nachdem sich die finanzielle Situation der Stiftung stetig verschlechterte, ist sie mit einem Delegierten im wissenschaftlichen Kommission der Stiftung vertreten.

Von Beginn an mit der SVAW verbunden ist der "Thesaurus Linguae Latinae", aber erst im Jahr 2001 wurde die Kommission der SVAW unterstellt, nachdem die durch den SNF finanzierten Stipendien zuvor vom Schweizerischen Altphilologenverband vergeben wurden.

Der im Jahr 1948 gegründeten "Fédération internationale des associations d'études classiques" (FIEC) trat die SVAW ein Jahr später bei. Seither stellt sie den Generalsekretär und seit 2018 ist die Schweiz auch der offizielle Sitz der FIEC. Für die an die FIEC angeschlossene "Année philologique" ist die SVAW zudem mit einem Delegierten in der "Société internationale de bibliographie classique" (SIBC) vertreten.

Unter dem Patronat der SVAW erscheinen zwei Publikationen: die Zeitschrift "Museum Helveticum" und die Schriftenreihe "Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft". Das erste Heft des "Museum Helveticum" erschien im Jahr 1944, doch erst 1976 wurde das Verhältnis der SVAW zur Zeitschrift in den Statuten festgelegt. Die Gesamtverantwortung für die "Schweizerischen Beiträge zur Altertumswissenschaft", deren erstes Heft im Jahr 1945 erschienen ist, liegt hingegen erst seit 2003 bei der SVAW.