Jahrestagung 2024

Ästhetik des Eigentums
Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturtheorie und Semiotik SGKS/ASSC
2. bis 4. Mai 2024, Université de Lausanne

Im Mittelpunkt stehen Prozesse, Politiken und Poetiken der Aneignung, die über ästhetische Verfahren zum ›Eigenen‹ gemacht bzw. erklärt werden. Dieses lange Zeit auch in den westlichen Künsten unhinterfragte Procedere soll mit Bezug auf aktuelle Debatten neu gestellt und im Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen untersucht und diskutiert werden. Mögliche Leitfragen lauten: Welche Funktion hat Eigentum heute, wenn es um Körper, Geistesschöpfungen und Natur geht? Gibt es diesbezüglich eine Kapitalisierung von Gesellschaften und Kulturen, auch und gerade in Gesellschaftsbereichen, die sich selbst als antikapitalistisch begreifen? In welchem Verhältnis stehen Eigentum und Macht gegenwärtig? Mit welchen Konzepten aus der Rechtsethnologie, der Kunstgeschichte, der Soziologie und der Medientheorie lassen sich Aneignungsvorgänge genauer beschreiben? Kann auch Literatur – analog zur Raubkunst – zu kolonialer Beute werden? Welche Rolle spielt das Eigentum materieller wie immaterieller Güter in Kunst und Literatur? Und lässt sich angesichts von Plattformen wie Uber oder Facebook überhaupt noch sinnvoll zwischen materiellen und immateriellen Gütern unterscheiden?

Das ausführliche Exposé finden Sie hier.

Programm

Organisation

Prof. Dr. Hans-Georg von Arburg           Prof. Dr. Thomas Wegmann
Section d’allemand           Institut für Germanistik
Université de Lausanne Universität Innsbruck
hg.vonarburg(at)unil.ch thomas.wegmann(at)uibk.ac.at


Stand: 5.3.2024
 

A. Teilnehmer*innen, Themen (Arbeitstitel), Kontakt

  • Prof. Dr. Irene Albers und Andreas Schmid, M.St. (Freie Universität Berlin): ,Looted Literature‘? Die koloniale Provenienz der Moderne (ialbers(at)zedat.fu-berlin.deandreas.schmid(at)fu-berlin.de)
  • Dr. Carolin Amlinger (Universität Basel): Buch und Status. Zur sozialen Logik des Buchbesitzes (18./21. Jh.) (carolin.amlinger(at)unibas.ch
  • Dr. Alena Heinritz (Universität Innsbruck): Writing Routine-Vlogs: Zur Aneignung des kreativen Lebens (alena.heinritz(at)uibk.ac.at
  • Prof. Dr. Sonja Hildebrand (Università della Svizzera italiana, Mendrisio): ,Territorial claims‘. Aneignung und In-Besitznahme architektonischer und urbaner Räume in der Moderne (sonja.hildebrand(at)usi.ch
  • Prof. Dr. Marijana Jeleč (Universität Zadar): Die Last und Lust des Erbes: Erbschaft und Eigentum in Arno Geigers Roman „Es geht uns gut“ (mjelec(at)unizd.hr
  • Prof. Dr. Bertram Lomfeld (Freie Universität Berlin): Zur ‚Grammatik‘ von Eigentumsregimen (bertram.lomfeld(at)fu-berlin.desekretariat.lomfeld(at)rewiss.fu-berlin.de
  • Prof. Dr. Matías Martínez (Bergische Universität Wuppertal): Ästhetik ohne Eigentum? Literarische ,Readymades‘ und ,Appropriation Art‘ als Herausforderung ästhetischer Besitzansprüche (martinez(at)uni-wuppertal.de
  • Prof. Dr. Malika Maskarinec (Universität Bern): Literatur als Inventarisierung am Beispiel von „Blutbuch“ (malika.maskarinec(at)unibe.ch
  • Dr. Dirk Schuck (Universität Erfurt/SFB „Strukturwandel des Eigentums“): Charakterbildung und Eigentum (dirk.schuck(at)uni-erfurt.de
  • Prof. Dr. Marie Theres Stauffer (Université de Genève): Originalitätsprogrammatik, Aneignungsstrategien und ein architektonisches ‘Ready-made’ bei Adolf Loos (Maria.Stauffer(at)unige.ch
  • Jenny Stupka M.A. (Freie Universität Berlin): Eigentümliche Widerstände: Über politische Ontologie und die Ästhetik von Widerständen gegen privates Eigentum (jennystupka(at)posteo.de
  • Prof. em. Dr. Peter Utz (Université de Lausanne): „Was du ererbt von deinen Vätern hast / Erwirb es, um es zu besitzen.“ Zur Zirkulation von literarischen Zitaten im frühen 20. Jahrhundert (peter.utz(at)unil.ch
  • Prof. Dr. Ulrike Vedder (Humboldt-Universität zu Berlin): Zur Diversifizierung des Erbens im literarischen Realismus (ulrike.vedder(at)hu-berlin.de)


B. Tagungsablauf 

Donnerstag, 2. Mai

Gebäude, Raum: Géopolis 2879

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung (Thomas Wegmann, Hans-Georg von Arburg)

Sektion 1: Konzepte und Zusammenhänge: Eigentum – Macht – Subjekt

Moderation: Thomas Wegmann

14.15 bis 15.15 Uhr
Bertram Lomfeld (Berlin): Zur ‚Grammatik‘ von Eigentumsregimen

15.15 bis 16.15 Uhr
Dirk Schuck (Erfurt): Charakterbildung und Eigentum

Kaffeepause

Moderation: Christine Weder

16.45 bis 17.45 Uhr
Sonja Hildebrand (Mendrisio): ‚Territorial claims‘. Aneignung und In-Besitznahme architektonischer und urbaner Räume in der Moderne

17.45 bis 18.45 Uhr
Matías Martínez (Wuppertal): Ästhetik ohne Eigentum? Literarische ,Readymades‘ und ,Appropriation Art‘ als Herausforderung ästhetischer Besitzansprüche

Abendessen (Organisatoren, Referierende, Vorstand SGKS)


Freitag, 3. Mai

Gebäude, Raum: Synathlon 2420

Sektion 2: Ästhetische Erbschaften: Eigentum zwischen Tradition und Originalität 

Moderation: Hans-Georg von Arburg

09.30 bis 10.30 Uhr
Carolin Amlinger (Basel): Buch und Status. Zur sozialen Logik des Buchbesitzes (18./21. Jh.)

10.30 bis 11.30 Uhr
Ulrike Vedder (Berlin): Zur Diversifizierung des Erbens im literarischen Realismus

Kaffeepause

12.00 bis 13.00 Uhr
Peter Utz (Lausanne): „Was du ererbt von deinen Vätern hast / Erwirb es, um es zu besitzen.“ Zur Zirkulation von literarischen Zitaten im frühen 20. Jahrhundert 

Mittagessen

Sektion 3: Kulturelle Aneignung: Eigentum zwischen Raub und ,Appropriation Art‘

Moderation: Georges Felten

14.30 bis 15.30 Uhr
Irene Albers / Andreas Schmid (Berlin): “A stolen legacy?” Die koloniale Provenienz der Moderne

15.30 bis 16.30 Uhr
Marie Theres Stauffer (Genf): Originalitätsprogrammatik, Aneignungsstrategien und ein architektonisches ‘Ready-made’ bei Adolf Loos

Kaffeepause

17.00 bis 18.00 Uhr
Alena Heinritz (Universität Innsbruck): Writing Routine-Vlogs: Zur Aneignung des kreativen Lebens

Abendessen (Organisatoren, Referierende, Vorstand SGKS)


Samstag, 4. Mai

Gebäude, Raum: Géopolis 2879

Sektion 4: Amibge Politiken: Eigentum zwischen Ermächtigung und Aberkennung

Moderation: Christine Abbt

09.30 bis 10.30 Uhr
Marijana Jeleč (Zadar): Die Last und Lust des Erbes: Erbschaft und Eigentum in Arno Geigers Roman „Es geht uns gut“

10.30 bis 11.30 Uhr
Malika Maskarinec (Bern): Literatur als Inventarisierung am Beispiel von „Blutbuch“

Kaffeepause

11.45 bis 12.45 Uhr
Jenny Stupka (Berlin): Eigentümliche Widerstände: Über politische Ontologie und die Ästhetik von Widerständen gegen privates Eigentum

Sandwich-Bar, Abreise

anschließend (ca. 13.15 Uhr)
Generalversammlung der SGKS / Assemblée générale de l’ASSC