Idealtypisch verstanden, müsste das Fach Slavistik flächendeckend sämtliche slavischen Sprachen und Literaturen in Lehre und Forschung berücksichtigen; die wichtigsten davon sind:
Ostslavisch: Russisch, Weissrussisch, Ukrainisch
Westslavisch: Polnisch, Obersorbisch, Niedersorbisch, Tschechisch, Slowakisch
Südslavisch: Bulgarisch, Makedonisch, Kroatisch/Serbisch/Bosnisch, Slovenisch
Darüber hinaus beschäftigt sich die slavistische Linguistik teils auch mit der Balkan-Linguistik, welche die typologischen Gemeinsamkeiten der slavischen und nichtslavischen Sprachen auf dem Balkan untersucht. In Folge der sprachhistorischen Verwandtschaft zwischen den slavischen und baltischen Sprachen werden an manchen Universitäten Slavistik und Baltistik zusammengefasst.
Der geographische Raum, mit dessen Sprachen und Kulturen sich die slavistische Literatur- und Sprachwissenschaft befassen, umfasst somit Mittel, Ost- und Südosteuropa.
An einigen wenigen ausländischen Universitäten wird dieser Vielfalt auch durch einen entsprechend ausgefächerten Stellenplan annähernd Rechnung getragen. Insgesamt aber ist die Slavistik an vielen Universitäten Westeuropas und Amerikas selektiv organisiert durch Auswahl von meist je einer Sprache aus den Bereichen des Ost-, West- und Südslavischen. Im Mittelpunkt steht traditionsgemäss das Russische.