Das Buch präsentiert bedeutende Texte der höfischen Dichtung im spätmittelalterlichen Skandinavien, nämlich die dänischen Versionen der sog. Eufemiaviser, dreier mittelalterlicher Versromane, benannt nach der Auftraggeberin, Königin Eufemia von Norwegen. In komplexen Überlieferungsprozessen mit verschiedenen Übersetzungsvorlagen und Bearbeitungsstufen wurden sie zu Beginn des 14. Jh.s ins Altschwedische und später ins Mitteldänische übersetzt. Die dänischen Varianten sind nur in einer einzigen Handschrift überliefert (Cod. Holm. K 47, Königliche Bibliothek Stockholm). Zusammen mit drei weiteren Erzähltexten stellen sie ein einzigartiges Zeugnis kontinentaler höfischer Erzählkunst in der dänischen Literatur an der Schwelle zur frühen Neuzeit dar. Anders als die altschwedischen Texte sind die dänischen Eufemiaviser in der skandinavistischen Forschung bisher nur marginal behandelt worden.