Die Anthropologische Wende
Symposion der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft
10.- 12. Mai 2012
Universität Zürich
Veranstalter: Philosophische Gesellschaft Zürich und Philosophisches Seminar der Universität Zürich (Prof. Dr. Hans-Johann Glock)
Hauptvorträge
- Judith Burkart (Universität Zürich)
- Julien Deonna (Université de Genève)
- Hans Sluga (University of California at Berkeley)
- Gianfranco Soldati (Université de Fribourg)
- Martin Meyer (Universität Zürich)
- Markus Wild (Humboldt Universität zu Berlin)
Im deutschsprachigen Raum wird die Bezeichnung ‚Philosophische Anthropologie’ hauptsächlich für die von Scheler begründete Schule verwendet. Aber in den vergangenen zehn Jahren hat in der Philosophie ein viel breiterer und international angelegter ‚anthropological turn’ stattgefunden. Dazu beigetragen haben Entwicklungen sowohl innerhalb der Philosophie—z.B. der Aufstieg der Philosophie des Geistes—als auch innerhalb empirischer Disziplinen wie Evolutionstheorie, Neurowissenschaft, Verhaltensforschung und Künstliche Intelligenz. Über bestimmte Fähigkeiten, die einst ausschliesslich dem Menschen zugebilligt wurden sollen auch Tiere, Computer oder Roboter verfügen. Dadurch ist es zu einer allgemeinen Krise im Selbstverständnis des Menschen gekommen. Bedenkt man ausserdem, dass sich durch neue medizinische Technologien viele Teile von Menschen durch Prothesen oder Implantate ersetzen lassen, so stellt sich die Frage danach, was das eigentlich Menschliche ausmacht in noch pointierterer Form. In der neuen Debatte geht es um klassische Themen wie anthropologische Konstanten und anthropologische oder Mensch-Tier Differenzen, um neuartige Herausforderungen wie die Idee des trans- oder post-humanen, und um methodologische Probleme wie das Verhältnis zwischen philosophischer und empirischer Anthropologie und den Stellenwert der Anthropologie innerhalb der Philosophie. Das Symposion soll diese und andere Fragen aus möglichst vielen methodischen und disziplinären Perspektiven beleuchten.