W I S S E N – M A C H T – H A N D E L N
Kongress der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft
Lugano, 27-29.08.2021
Online access: https://emme-ch.zoom.us/webinar/register/WN_dfVc8zBSRN2SoulmUnv-Eg
Die Beziehung zwischen den drei Begriffen "Wissen", "Macht" und "Handeln" kann auf verschiedene Weise artikuliert werden. Die Philosophie selbst hat nie aufgehört, nach der Interdependenz dieser drei Phänomene zu fragen. Geboren mit der Absicht, der Instanz des Wissens Konsistenz zu verleihen und ihren Eigenwert zu bekräftigen, hat die Philosophie seit der Antike immer wieder versucht, sich selbst auch in Bezug auf die Praxis zu denken. Dabei widmete sie sich solchen Fragen wie: Welche Rolle spielt das philosophische Denken bei der Definition und Lenkung von ethischem und politischem Handeln? Welche Rolle spielt sie im Lebens des Menschen, bei der Ausrichtung seines täglichen Verhaltens, bei der Begründung seiner "Lebensweise"?
Das Verhältnis von "Wissen", "Macht" und "Handeln" betrifft viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und der individuellen Existenz. Denken wir zum Beispiel an die Politik, das Gesundheitswesen oder die Bildung: Welches Wissen wird durch und für Machtkonstellationen genutzt? Wo in der klinischen Praxis ist der Schnittpunkt zwischen "wissen müssen" und "nicht wissen wollen"? Wie lehrt man "handeln zu können"?
In all diesen Bereichen kann die Philosophie eine sorgfältige Reflexion über die drei Begriffe begleiten, mit dem Ziel mehr zu erfahren: über das Wissen in seinen verschiedenen Formen (theoretisches Wissen und praktisches Wissen, universelles Wissen und Wissen des Einzelnen, rationales Wissen und sinnliches Wissen); über die Macht als Fähigkeit zu handeln und Wirkungen zu erzeugen oder auch als Autorität und Herrschaft; über das Handeln in seinen vielfältigen Implikationen, vorallem auch über die in ihr immer liegende Verantwortung gegenüber dem Anderen.
Der Kongress zielt darauf ab, durch die Vermittlung philosophischer Instrumente unterschiedliche Sichtweisen auf diese drei Begriffe – die im Laufe der Geschichte und der Denkströmungen verschieden verstanden, dekliniert und miteinander verwoben wurden – in einen Dialog zu bringen, um die Gegenwart besser auszuleuchten.
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Die von der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft geförderte Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Società Filosofica della Svizzera italiana realisiert, auch dank der Unterstützung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Scuola Universitaria Professionale della Svizzera italiana, insbesondere den Fondo "Eventi Ricerca DEASS", Dipartimento economia aziendale, sanità e sociale, und des Kantons Tessin. Das Portal "philosophie.ch" unterstützt zudem den Online-Teil.