Über 700 Gesuche gingen in diesem Jahr für das neue Fördergefäss «Spark» (auf Deutsch: Funke) ein, das der Schweizerische Nationalfonds (SNF) als Pilotversuch lanciert hatte. Die Zahl liegt deutlich über den Erwartungen – weshalb der SNF das Budget von 10 Millionen auf 27 Millionen fast verdreifacht. Spark versteht sich als offenes Gefäss, das unkonventionelle Projekte und neuartige wissenschaftliche Ansätze aus allen Wissenschaftsbereichen berücksichtigen soll. Für Februar 2020 ist eine zweite Ausschreibung geplant, wie der SNF mitteilt.
Originalität vor Bibliometrie
Wie viele Projekte die Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller bereits geleitet oder wo und wie viel sie publiziert haben, ist für das Spark-Gefäss zweitrangig. Das Programm partizipiert so an einem Trend in der Evaluation wissenschaftlicher Projekte, in dem die Originalität und das Potenzial einer Idee valorisiert werden und nicht in erster Linie bibliometrische Indikatoren – die beispielsweise gerade in den Geisteswissenschaften traditionell wenig etabliert sind.
Die SAGW hat sich in der Vergangenheit mehrfach für eine dahingehende Öffnung der Forschungsevaluation in der Projektförderung ausgesprochen, zuletzt in den «Empfehlungen für eine wirksame Förderung der Geistes- und Sozialwissenschaften». Mit 28 Prozent ist im Spark-Programm die Zahl der Gesuche aus den Geistes- und Sozialwissenschaften denn auch tendenziell höher als in anderen Förderformaten. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 entfielen 23 Prozent des Gesamtfördervolumens des SNF auf die Geistes- und Sozialwissenschaften (vgl. Bericht zur «Finanzierung von Forschung und Innovation durch den Bund ab 2008»).