Details

Fünf Jahre nach einem Universitätsabschluss ist der Anteil Erwerbsloser sehr gering

Heinz Nauer

Akademikerinnen und Akademiker haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dies zeigt eine Erhebung des Bundesamts für Statistik.

Das Bundesamt für Statistik hat 2021 Absolventinnen und Absolventen von Schweizer Hochschulen zu ihrer Erwerbssituation ein Jahr und fünf Jahre nach Abschluss befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die Erwerbslosenquote von Absolventen einer Universität oder ETH in der Schweiz ist in den letzten Jahren gesunken. Betrug sie im Jahr 2017 noch rund 4,8 Prozent für Personen mit Masterdiplom und 4,6 für Personen mit Promotion, so waren 2021 nur noch 3,3 Prozent (Masterdiplom) beziehungsweise 2,5 Prozent (Promotion). Bei Absolventinnen einer Fachhochschule liegt der Wert unter 3 Prozent, bei den Pädagogischen Hochschulen unter 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Die landesweite Erwerbslosenquote lag 2021 bei rund 5 Prozent.

Geistes- und Sozialwissenschaften nach einer Aufwärmphase stark gefragt

Fünf Jahre nach dem Abschluss (Abschlussjahr 2016 in der Erhebung) liegt die Erwerbslosenquote von Geistes- und Sozialwissenschaftler·innen bei 2,4 Prozent (mit Masterdiplom) beziehungsweise bei unter 1 Prozent (mit Doktorat). Damit fällt sie tiefer aus als beispielsweise in den Wirtschafts- und Naturwissenschaften.

Ein Jahr nach dem Abschluss (Abschlussjahr 2020 in der Erhebung) sieht das Bild anders aus: Zu diesem Karrierezeitpunkt beträgt die Erwerbslosenquote bei Absolventen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften noch 4,4 Prozent. Sie liegt somit höher als für Wirtschaftswissenschaftler (4,1), Juristinnen (3,6), Naturwissenschaftlern (3,3) oder Medizinerinnen (0,7). Zudem geben 43 Prozent der Befragten Personen mit geistes- oder sozialwissenschaftlichem Abschluss auf Masterstufe an, die im Beruf angewandten Kompetenzen würden ihren im Studium erworbenen Kompetenzen wenig oder mittelmässig entsprechen. In den Wirtschaftswissenschaften sind es 27 Prozent, in den Naturwissenschaften 34 Prozent.

Diese Resultate legen den Schluss nahe, dass die Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen etwas länger brauchen, um sich in der Arbeitswelt zu etablieren als Abgänger in anderen Fachbereichen. Danach sind sie aber gefragte Fachkräfte.

Zur Erhebung

In der Hochschulabsolventenerhebung (EHA) befragt das Bundesamtfür Statistik alle Personen, welche gemäss Schweizer Hochschulinformationssystem (SHIS) in einem geraden Abschlussjahr einen Bachelor-, Master- oder Doktoratsabschluss an einer Schweizer Hochschule (universitäre Hochschulen inklusive eidgenössische technische Hochschulen, Fachhochschulen, pädagogische Hochschulen) erlangt haben. Mit der Befragung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowohl ein Jahr als auch fünf Jahre nach ihrem Abschluss kann auf der Grundlage einer breiten Datenbasis aufgezeigt werden, wie sich die Integration in den Arbeitsmarkt und die ersten Jahre des Erwerbslebens gestalten.

zu den Ergebnissen der neusten Erhebung