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Schweizerische Ethnologische Gesellschaft

Schweizerische Ethnologische Gesellschaft

Die Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie dokumentiert und analysiert die Lebensweise, die Institutionen und die materielle Kultur sozialer Gruppen auf der ganzen Welt. Sie untersucht ihre zwischenmenschlichen und gruppenübergreifenden Interaktionen sowie ihre Beziehungen zu ihrer materiellen und natürlichen Umwelt, um die Prozesse kultureller und materieller Innovation und Schöpfung, Klassifizierungs-, Macht- und Hierarchiesysteme sowie das Management von Konflikten und Kooperation zu verstehen. Die anthropologische Forschung konzentriert sich auf die Wechselwirkung zwischen wirtschaftlicher, politischer, moralischer, ästhetischer und spiritueller Dynamik und zeigt in einer ganzheitlichen Tradition auf, wie die verschiedenen Dimensionen des gesellschaftlichen Lebens miteinander verbunden sind.

Traditionell hat die Ethnologie so genannte vormoderne oder traditionelle Gesellschaften untersucht. Seit Ende der 1960er Jahre hat die Ethnologie ihre Forschungsthemen jedoch erheblich ausgeweitet und diversifiziert. Sie beschränkt sich nicht mehr auf das Studium kleiner Gemeinschaften, sondern interessiert sich auch für die regionalen, nationalen und transnationalen Zusammenhänge, in die lokale Gemeinschaften eingebettet sind.

Die Schweizerische Ethnologische Gesellschaft (SEG) fördert durch Publikationen sowie wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen die Grundlagenforschung in der Ethnologie, unterstützt von ihren Mitgliedern und den wichtigsten Institutionen für Forschung und Lehre in der Schweiz. Als Mitgliedgesellschaft der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften beteiligt sie sich auch an breiteren wissenschaftspolitischen Debatten in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Die SEG bietet ihren Mitgliedern die folgenden Dienstleistungen an

  • eine jährliche Zeitschrift mit dem Titel Tsantsa (mit kostenlosem Online-Zugang)
  • jährliche oder zweijährliche Tagungen, an welchen junge und ältere Schweizer Ethnologinnen und Ethnologen ihre Arbeiten zusammen mit internationalen Referent*innen vorstellen können
  • eine umfangreiche Sammlung ethnografischer Filme, die von institutionellen Mitgliedern kostenlos ausgeliehen werden können
  • Kolloquien und Workshops im Bereich der medizinischen Anthropologie, der audiovisuellen Methoden und der Graduiertenausbildung
  • Positionspapiere zu politischen Themen, die für die Ethnologie relevant sind, wie die Open-Science-/Datenmanagement-Bewegung, Berufsethik, Datenschutz, sowie zur Schweizer Politik in den Bereichen Migration, internationale Beziehungen und Beziehungen zur EU.