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Forschung zu Covid-19: Ehemalige SNF-Forschungsräte fordern Einbezug der Geistes- und Sozialwissenschaften

In einem offenen Brief monieren 17 ehemalige ForschungsrätInnen des SNF, dass das neue NFP 78 «Covid-19» geistes- und sozialwissenschaftliche Aspekte ausser Acht lasse.

Im Auftrag des Bundesrats schrieb der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am 30. April das Nationale Forschungsprogramm (NFP) 78 «Covid-19» aus. Nun kritisieren ehemalige Forschungsrätinnen und Forschungsräte des SNF in einem offenen Brief das «übertrieben enge Krankheits- beziehungsweise Gesundheitsverständnis». Das neue NFP richte sich primär an Forschende der Biologie und Medizin. Es brauche aber ein umfassendes Systemverständnis. Um die Ursachen, Prozesse, Wahrnehmungsmuster und Folgen der Pandemie zu erforschen, müssten die Geistes- und Sozialwissenschaften mit einbezogen werden.

Als relevante Themenbereiche schlagen die früheren Forschungsrätinnen und -räte etwa vor, den Übergang von Regel- zu Notrecht zu erforschen, sowie materielle, soziale und psychologische Auswirkungen für Einzelpersonen und Organisationen, wie der Tagesanzeiger im Coronavirus-Ticker berichtete (Eintrag vom 4. Mai 2020).

Im März lancierte der SNF auch eine Sonderausschreibung zum Coronavirus. Hier ist der Ausschreibungstext sehr offen gehalten und es gingen bereits 80 Projekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften ein.

Coronavirus-Ticker des Tagesanzeigers

NFP 78 «Covid-19»

SNF-Sonderausschreibung zum Coronavirus