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Bulletin 3/22: Geld: seine Werte, seine Wandlungen

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Obschon Geld einen so grossen Stellenwert in unserer Gesellschaft einnimmt, wissen die meisten von uns erstaunlich wenig darüber. Wo kommt es her? Woraus bezieht es seinen Wert?

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Geld: seine Werte, seine Wandlungen
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Bibliografische Angaben und Open Access

Geld: seine Werte, seine Wandlungen

Geld, schrieb Fjodor Dostojewski in seinem Roman «Aufzeichnungen aus einem Totenhause», sei «geprägte Freiheit»; für den Soziologen Georg Simmel war Geld der generelle Nenner allen sozialen und geistigen Lebens, der Gradmesser menschlicher Beziehungen und Sehnsüchte; für den Philosophen John Searle eine institutionelle Wirklichkeit, die durch Sprache geschaffen wird. Ja, wenn wir über Geld sprechen, wird es schnell kompliziert. Nicht einmal die Ökonomen sind sich einig, was Geld überhaupt ist: Für die einen ist es eine Ware, die durch Konvention zu einem Tauschmittel geworden ist, für die anderen nur ein Mass für die Schuld, in der wir gegenüber einem Gläubiger stehen, für wieder andere eine soziale Technologie, mit der wir uns in einem unüberblickbaren System wechselseitiger Zahlungsversprechen bewegen.

Das Dossier verfolgt einen multiperspektivischen Ansatz und versammelt Texte von drei Autorinnen und vier Autoren aus der Anthropologie (Heinzpeter Znoj), der Soziologie (Axel T. Paul), der Philosophie (Robin Timothée Bianchi) und der Literaturwissenschaft (Barbara Straumann), der Wirtschaftsgeschichte (Inke Nyborg), der Numismatik (Olivia Denk) und der Linguistik (Michele Moretti). Es wird ergänzt durch ein Interview über die Geschichte der Münze mit der Archäologin Rahel C. Ackermann und dem Historiker Daniel Schmutz. Im Zentrum steht Geld als «Ding», sei es materiell als Münze oder Banknote, sei es imateriell als Stable- oder weitere Kryptocoins, und seine Werte, Wertzuschreibungen und Wandlungen in gesellschaftlicher Rahmung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ausserdem im neuen Bulletin ...

... ein Interview mit SAGW-Präsidentin Cristina Urchueguía über die Zukunft der Akademien und von wissenschaftlichen Fachgesellschaften und zur Frage, weshalb Grundlagenforschung in den Geisteswissenschaften einen schweren Stand hat, eine Carte blanche von Sandro Cattacin über das Pensionsalter von Professor·innen, eine Ding-hat-Geist Kolumne über den Regenschirm, der es dem Autoren Tobias Brücker gar nicht leicht gemacht hat, und einiges mehr.

Bibliografische Angaben und Open Access

SAGW (2022): Geld – seine Werte, seine Wandlungen | L’argent – ses valeurs, ses métamorphoses (Bulletin der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften 28,3). https://doi.org/10.5281/zenodo.7360371

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