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Familienergänzende Kinderbetreuung: Erfahrungen, Rahmenbedingungen, Weiterentwicklung

05.06.2014, 08:00 - 18:00
Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3000 Bern
SAGW

In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Arbeitgeberverband und Pro Familia will die SAGW zwei eng miteinander verflochtene Fragen in einer lösungsorientierten Perspektive zur Diskussion stellen : a ) die Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbsarbeit und b ) Arbeit im Lebensverlauf.

 

Die beiden Themenbereiche sollen unter dem Titel «Rahmenbedingungen für zukunftsfähige Arbeitsmärkte» an einer Tagung am 5. Juni 2014 mit dem Fokus auf die Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbsarbeit und einer Tagung am 13. November 2014 mit dem Fokus auf die Arbeit im Lebensverlauf zur Diskussion gestellt werden.

Zur Einführung

Sieht man von der Förderung der vorwiegend weiblichen Teilzeitarbeit ab, hat die Schweiz im internationalen Vergleich mit grosser Verspätung Massnahmen zur Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbsarbeit ergriffen. Gemessen am Angebot wie den Kosten weist die Schweiz weiterhin einen erheblichen Rückstand auf die OECD-Staaten auf. Kennzeichnend für die Entwicklung in der Schweiz ist die Vielzahl der Akteure wie der gewählten Modelle. Ob damit unterschiedlichen regionalen und lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen wird oder die Vielfalt föderalistischer Organisation geschuldet ist, bleibt umstritten.
Vor diesem Hintergrund und im Wissen, dass die Impulsprogramme des Bundes zur Finanzierung von Betreuungsangeboten auslaufen, ist ein genauerer Blick auf eine vielfältige Praxis angezeigt.

Dabei gilt die Aufmerksamkeit in einem ersten Schritt den potentiellen Nutzniessern, dem Bedarf wie den Bedürfnissen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in unterschiedlichen Arbeitswelten. In einem zweiten Schritt werden erwünschte und unerwünschte Folgen von unterschiedlichen Finanzierungsformen thematisiert. Dabei interessiert insbesondere, wie sich mögliche Finanzierungsformen auf das Angebot und die Nachfrage auswirken, aber auch auf die Bevölkerungsstruktur und die Finanzlage von Gemeinden. Ebenso soll deren unterschiedlichen sozio-ökonomischen Lage Rechnung getragen werden. Abschliessend gilt die Aufmerksamkeit dem in der Breite eben erst begonnenen Aufbau von Tagesstrukturen, wobei auch hier die unterschiedliche Ausgangslage von Städten, Agglomerationen und ruralen Räumen interessiert.

Hinterlegt wird dieser Blick auf eine vielfältige Praxis mit den heute verfügbaren Studien zum familienergänzenden Angebot, dessen Ausgestaltung und dessen Wirksamkeit im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbsarbeit. Die Teilnehmenden werden im Vorfeld der Tagung entsprechend dokumentiert. Dieses Wissen ergänzend, versprechen sich die Organisatoren von dieser Tagung Aufschlüsse von der Praxis und für die Praxis zu einer bedarfsgerechten Ausgestaltung von familienergänzenden Betreuungsangeboten in unterschiedlichen Kontexten.
 

Leitfragen

  • Welchen Stellenwert hat die Vereinbarkeit für heutige und künftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?
  • Welche Anforderungen stellen sie an entsprechende Infrastrukturen?
  • Wo erkennen sie Lücken und Defizite?
  • Welchen Bedarf und welche Bedürfnisse haben die Arbeitgeber und inwiefern unterscheiden sich diese in unterschiedlichen Arbeitswelten und –kontexten?
  • Was hindert und was fördert ein Engagement der Arbeitgeber?
  • Welche Anreize gehen von unterschiedlichen Finanzierungsmodellen auf das Angebot und die Nachfrage aus?
  • Wie wirken sich unterschiedliche Finanzierungmodelle auf den Finanzhaushalt von Gemeinden aus?
  • Was fördert und was hindert ein Engagement von Gemeinden?
  • Wie wirken sich Betreuungsangebote auf die Bevölkerungsstruktur aus?
  • Unter welchen Bedingungen lohnt es sich für Gemeinden in familienergänzende Betreuungsangebote zu investieren?
  • Mit welcher Priorität, mit welchem Zeithorizont und mit welchen Strategien wird die Implementierung von Tagesstrukturen vorangetrieben?
  • Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden?
  • Wie kann lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden?
     

Ziele

  • Ein ‚Blick von unten’ auf vielfältige Praktiken
  • Die Wirksamkeit von unterschiedlichen Modellen in ihrem jeweiligen Kontext verstehen und aufzeigen
  • Faktoren identifizieren, welche der praktischen Umsetzung förderlich oder hinderlich sind
  • Eine kontextbezogene Bewertung unterschiedlicher Vorgehensweisen ermöglichen
  • Unterschiedliche Realisierungswege mit ihren Vor- und Nachteilen aufzeigen
  • Die praktischen Erfahrungen in Wert setzen

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