Die Bedeutung der Landessprachen in der Schweiz
28.03.2017, 17:00 - 20:00
Hotel Ador, Laupenstrasse 15, 3008 Bern
SAGW
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Unterricht des Französisch und des Englisch hat insbesondere in der Deutschschweiz eine Sprachendebatte ausgelöst, die im Spätsommer 2016 in den Medien zu einem ‚Sprachenkrieg’ emporstilisiert wurde. Davon sind wir weit entfernt.
Mehrsprachigkeit ist selbstverständlich
23 Kantone erfüllen aktuell die EDK-Sprachenstrategie von 2004. Aktuell werden in 22 Kantonen eine zweite Landessprache und Englisch ab der Primarstufe unterrichtet, so wie es die Sprachenstrategie der EDK von 2004 vorsieht. Dazu kommt der Kanton Tessin, der mit drei obligatorisch zu lernenden Fremdsprachen sein eigenes Modell kennt. Ebenso ist Mehrsprachigkeit in der Schule wie in der Gesellschaft kein Alleinstellungsmerkmal der Schweiz: So versteht sich die Europäische Union als die grösste mehrsprachige Gemeinschaft der Welt. Entsprechend setzt sie sich zum Ziel, dass in der obligatorischen Schule nebst der Muttersprache zwei weitere Sprachen erworben werden.
Unterschiedliche Bedeutung
Die Debatte über den Spracherwerb spiegelt in erster Linie gesellschaftliche Haltungen und Vorstellungen und damit die Bedeutung, die den Kenntnissen der Landessprachen für das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Schweiz zugeschrieben werden.
Mehrsprachigkeit im Wandel
Zu klären ist daher, ob sich aufgrund neuer Anforderungen die Praxis der Mehrsprachigkeit sowie deren Voraussetzungen über die letzten Jahre verändert hat: Zu denken ist an die Globalisierung, der damit einhergehende Stellenwert der englischen Sprache, die Migration, neue Medien, Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie der Bedeutungsverlust von Traditionen mit sprachgrenzüberschreitender Integrationskraft (z.B. Welschlandjahr, Militärdienst etc.
Mitwirkende
Berthele Raphael, Universität Freiburg/Institut für Mehrsprachigkeit
Dutoit Marthy Andreas, CIIP
Grin François, Universität Genf
Pini Verio, Schweizerische Bundeskanzlei
Späti Christina, Universität Freiburg
Zürcher Markus, SAGW