Friedrich Nietzsche verstand unter Gesundheit «das Mass der Krankheit, welches es erlaubt, ein befriedigendes Leben zu führen». In nuce habe Nietzsche am Ende des 19. Jahrhunderts somit ein Gesundheitsverständnis vorweggenommen, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 120 Jahre später im «Global Strategy and Action Plan on Ageing and Health» (GSAPH) umfassend darlegte, schreibt Zürcher.
Der Kontext und die Lebensqualität rücken ins Zentrum
Im GSAPH werde Gesundheit als dynamischer Prozess definiert, der sich aus den Wechselwirkungen zwischen dem einzelnen Menschen und seiner Umwelt ergibt und der es einem Menschen während seines Lebens erlaubt, zu tun und zu sein, was für ihn bedeutsam ist. Stärker als in früheren Definitionen rücke also der Kontext ins Zentrum, etwa die förderlichen und hinderlichen Bedingungen im unmittelbaren und konkreten Lebensraum.
Zürcher: «Auf die heutigen Herausforderungen zugeschnitten bieten der ‹Global Strategy and Action Plan on Ageing and Health› der WHO und die Dekade des ‹healthy ageing› eine einmalige Opportunität, ein finanzierbares und den Bedürfnissen entsprechendes Gesundheitssystem zu entwickeln.» Erste Schritte zur Implementierung dieses Referenzrahmens erfolgten mit der von der SAGW koordinierten Plattform www.ageingsociety.ch der Akademien der Wissenschaften Schweiz, der über 70 Institutionen angehören.
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Zürcher, Markus (2019): Eine nachhaltige, finanzierbare Gesundheitsversorgung mit Nietzsche, in: Schweizerische Ärztezeitung 100, 50, 1717. doi.org/10.4414/saez.2019.18349.