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Konkrete Schritte auf dem Weg zu Open Access

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Die Open-Access-Bewegung kennt viele prominent lancierte Initiativen, Manifeste und Strategien. Konkrete, mitunter auch pragmatische Massnahmen für eine offene Publikationskultur hingegen werden manchmal nur peripher wahrgenommen. (Die SAGW beispielsweise konnte die Zahl der von ihr subventionierten und im Open Access zugänglichen Zeitschriften seit 2018 von 48 auf 62 Prozent steigern.) Mehrere Schweizer Förderorganisationen haben in den letzten Wochen konkrete Schritte auf dem Weg zu Open Access gemacht: Swissuniversities traf eine Vierjahresvereinbarung mit Elsevier; der Nationalfonds lancierte einen persönlichen «Open Access Check»; die SAGW unterzeichnete das Mission Statement der neuen Plattform «ENABLE!».

Swissuniversities und Elsevier treffen Vereinbarung

Bis spätestens im Jahr 2024 sollen 100 Prozent der wissenschaftlichen Publikationen, die aus öffentlicher Förderung stammen, im Open Access verfügbar sein. So lautet die Vision in der nationalen Open-Access-Strategie. Eine Ende Mai getroffene Vereinbarung von Swissuniversities mit dem Verlags- und Informationsanalyse-Unternehmen Elsevier sei «ein Meilenstein auf dem Weg zu diesem Ziel», lässt sich Yves Flückiger, Präsident von Swissuniversities, in der Medienmitteilung zitieren. Im Rahmen der Vereinbarung haben alle angeschlossenen Institutionen von Swissuniversities, alle weiteren Mitglieder des Konsortiums der Schweizer Hochschulbibliotheken sowie die angeschlossenen Forschenden schweizweit jederzeit Zugang zur «Freedom Collection» und zu «ScienceDirect», der führenden Plattform von Elsevier für wissenschaftliche, im Peer-Review-Verfahren veröffentlichte Literatur. Diese Vierjahresvereinbarung ist der erste landesweite Vertrag des Konsortiums mit einem der grossen Wissenschaftsverlage.

Nationalfonds lanciert persönlichen «Open Access Check»

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) entwickelte ein Webprogram, mit dem Forscherinnen und Forscher messen können, welche ihrer wissenschaftlichen Artikel frei zugänglich sind. Der Prototyp des «Open Access Check» erfasst derzeit Artikel ab 2015 und stützt sich auf die Datenbanken «Dimensions» und «Unpaywall». «Die Zusammenführung der beiden Datenbanken ermöglicht erstmals Einblick in einen Bereich, der bisher kaum beleuchtet war: die persönliche OA-Publikationsweise», schreibt der SNF in der Medienmitteilung. Der SNF erhofft sich davon einen Impuls, der die Verbreitung von Open Access weiter fördert. Zum Beispiel, so die Hoffnung, könnte der «Open Access Check» Forschende dazu animieren, derzeit unzugängliche Publikationen auf dem grünen Weg als Zweitpublikationen zugänglich zu machen. Die Datengrundlage weist indes noch grössere Lücken auf; so sind Monografien und Buchkapitel, gerade in den Geisteswissenschaften nach wie vor zentrale Publikationsformate, derzeit noch kaum eingeschlossen.

Die SAGW unterzeichnet Mission Statement der Plattform «ENABLE!»

Die neue Plattform «ENABLE! Bibliotheken, Verlage und Autor*innen für Open Access in den Geistes- und Sozialwissenschaften» will die Open-Access-Kultur in den Geistes- und Sozialwissenschaften fördern und entwickeln. Ihr erstes Anliegen ist das Community-Building: Sie möchte «aus den einzelnen Akteuren – den Bibliotheken, Verlagen, Intermediären, Händlern und Autor*innen – ein partnerschaftliches Netzwerk zum gemeinsamen Ermöglichen von Open-Access-Publikationen und zur Entwicklung neuer, innovativer Modelle» kreieren. Gemäss Mission Statement soll die angestrebte Open-Access-Kultur in den Geistes- und Sozialwissenschaften «eine Kultur der Vielen» sein. Zudem sollen nicht nur Aufsätze in Fachzeitschriften, sondern auch Monografien und Sammelwerke mit im Blickfeld sein sowie überhaupt die vielfältigen Publikationskulturen der Social Sciences und Humanities. Die SAGW hat das Mission Statement Ende Mai unterzeichnet.