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Tertiarisierungsdruck – Herausforderungen für das Bildungssystem, den Arbeitsmarkt und das einzelne Individuum

Irene Kriesi und Regula Julia Lehmann

Ausbildungen auf Tertiärstufe werden zukünftig stärker nachgefragt. Darauf deuten Daten zum gegenwärtigen und zukünftigen Fachkräftebedarf sowie zu den Bildungsaspirationen von Familien hin. Vom Bildungssystem wird erwartet, dass es mehr jungen Menschen eine Ausbildung auf Tertiärstufe ermöglicht.

Mit Blick auf die nächste BFI-Botschaft 2021-2024 stellt sich die Frage, wie die Anreize für Abschlüsse auf der Tertiärstufe sowie die Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems gestaltet werden sollen. Um die für die nächsten zwanzig Jahre prognostizierte Zunahme der Bildungsabschlüsse auf Tertiärstufe in der Schweizer Bevölkerung zu erreichen (Babel 2019), müssen mögliche Bildungsbarrieren von der Bildungspolitik erkannt werden.

Dieser Bericht skizziert die Hintergründe für den Tertiarisierungsdruck (Kapitel 2). Er stellt die heutige Bildungssituation und die zentralen Problemstellungen der Bildungswege ins Hochschul- und Tertiärsystem dar (Kapitel 3). Daran anschliessend werden individuelle Merkmale beschrieben, welche zu Bildungsungleichheiten beim Zugang zu einer Tertiärausbildung führen (Kapitel 4). Auch institutionelle Merkmale, welche die Durchlässigkeit und damit den Weg ins Tertiärsystem befördern bzw. erschweren (Kapitel 5), werden genannt. Der Bericht schliesst mit einem Fazit, welches die erkannten Problemstellungen und offenen Fragen zusammenfasst (Kapitel 6).

Der Bericht stützt sich auf empirische Ergebnisse aus Studien für die Schweiz. Mit Tertiärbildung sind Ausbildungen an Hochschulen (Universität, ETH, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) sowie in der höheren Berufsbildung (Höhere Fachschule, Berufsprüfung mit eidg. Fachausweis, Höhere Fachprüfung mit eidg. Diplom) gemeint.

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