Agenda 2030: 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung
Im September 2015 verabschiedeten die 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen die Agenda 2030. Die darin formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele beziehen sich auf die grossen Herausforderungen der Gesellschaft. Zur Lösung braucht es auch geistes- und sozialwissenschaftliche Expertise. Die Agenda 2030 bietet eine einmalige Gelegenheit, das Wissen und die Kompetenzen der Geistes- und Sozialwissenschaften in relevanten Bereichen wirksam und sichtbar einzubringen.
Die Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 auf internationaler Ebene werden von einem umfassenden Monitoring, geleitet von der Statistikkommission der Vereinten Nationen, begleitet. Die bisherigen Berichte zeigen, dass keiner der Mitgliedstaaten auf dem Weg ist, bis 2030 alle Ziele zu erreichen.
Umsetzung in der Schweiz
Verschiedene Akteure sind in der Schweiz an der Umsetzung der Agenda 2030 beteiligt: So hat der Bund beispielsweise eine Begleitgruppe eingesetzt, die aus Vertretern von Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und wissenschaftlichen Organisationen besteht.
Ein erster Länderbericht zum Stand der Umsetzung wurde im Frühjahr 2018 publiziert. Die Schweiz ist bei vielen Zielen gut auf Kurs. Handlungsbedarf gibt es beim Ressourcenverbrauch. Auch die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern wurde noch nicht erreicht.
Im Herbst 2021 wird in Bern das «World Data Forum» der Vereinten Nationen stattfinden. Es handelt sich dabei um ein internationale Grossveranstaltung, an der Fragen zur Produktion, Nutzung von Daten und ihre Bedeutung für die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 diskutiert werden. Als Vorbereitung lancierte der Bund die Initiative «Road to Bern» – mit dem Ziel die Umsetzung der Agenda 2030 zu unterstützen. Der Lead liegt beim Bundesamt für Statistik.
Aktivitären der SAGW zu den SDGs
Um den Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Umsetzung der SDGs in der Schweiz sichtbar zu machen, organisierte die SAGW im Jahr 2019 fünf kurze Abendveranstaltungen. Thematisiert wurden:
- Die partizipative Innovationsförderung im Bereich des Alter(n)s
- Die Umsetzung der Geschlechtergleichstellung in der Schweiz
- Das Diktat des Wirtschaftswachstums und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt
- Die Einkommensungleichheiten
- Das Verhältnis der SDGs zu völkerrechtlichen Abkommen und die Möglichkeiten, auch über die Landesgrenze hinaus verantwortungsvoll zu handeln
Die Publikation «Der Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Umsetzung der SDGs in der Schweiz» entstand auf der Basis des Gehörten und Diskutierten und gewährt somit einen nicht alles umfassenden, doch zum Denken anregenden Einblick in die vielfältigen Beiträge der Geistes- und Sozialwissenschaften für eine nachhaltige Gesellschaft.
SDG Call 2020
Ende 2019 vergab die SAGW Rahmenkredite in der Höhe von CHF 50'000 an ihre Mitglieder für wissenschaftliche Aktivitäten mit Bezug zu den SDGs (Vernetzungsaktivitäten, Kolloquien, Vorbereitung von Projektanträgen). Die Fachgesellschaften realisierten darauf folgende fünf Projekte:
Geschlechtergleichstellung und Diversität: Nachhaltige Kooperationsstruktur schaffen
Entwicklung einer nachhaltigen Kooperationsstruktur zwischen den bestehenden Netzwerken zu den Themen Geschlechtergleichheit und Diversität. Koordiniert durch die Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF).
(Weitere Unterlagen folgen)
Sechs SDGs im Fokus der Geistes- und Sozialwissenschaften
Geistes- und Sozialwissenschaftliche Forschung trägt insbesondere zur Realisierung folgender sechs Nachhaltigkeitsziele bei:
SDG 4: Hochwertige Bildung

Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Die SAGW befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Bildung in der Schweiz. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Frage nach der Sozialen Selektion.
Mit dem Bildungssystem befasst sich die Schweizerische Gesellschaft für Bildungsforschung.
SDG 5: Gleichstellung der Geschlechter

Ziel 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
Die SAGW befasst sich mit der Gleichstellung der Geschlechter im breiten Rahmen der Chancengleichheit.
Die Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung fördert die Geschlechterforschung in der Schweiz und vertritt deren Interessen insbesondere in der schweizerischen Hochschulpolitik.