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BFI-Botschaft sieht für den Akademienverbund kein Wachstum vor

Ende Februar verabschiedete der Bundesrat die Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) in den Jahren 2021–2024 ans Parlament. Für die nächsten vier Jahre beantragt er knapp 28 Milliarden Franken. Dies sind rund 2 Milliarden mehr als in der laufenden Förderperiode 2017–2020.

Die SAGW beantragte im Rahmen des Akademienverbunds für die Förderperiode ab 2021 ein moderates finanzielles Wachstum, ist mit diesem Anliegen aber nicht durchgedrungen. «Mit Blick auf die in der Forschungsförderung vorgesehenen Prioritäten kann den Anträgen des Akademienverbundes nicht entsprochen werden», heisst es in der vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in einer provisorischen Fassung publizierten Botschaft (S. 125). Der Bundesrat sieht für den Akademienverbund für die Förderperiode 2021–2024 insgesamt 177,3 Millionen Franken vor. Darin nicht eingeschlossen ist ein Höchstkredit von 13 Millionen Franken für geisteswissenschaftliche Editionen, die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zur SAGW transferiert werden (Das Geld ist im Grundbeitrag des SNF enthalten).

Finanzierungsrahmen noch unter Vorbehalt

Die durchschnittliche jährliche nominale Wachstumsrate der Akademien der Wissenschaften Schweiz über die ganze Periode 2021–2024 liegt bei 0,7 Prozent, jene von Innosuisse bei 1,8 Prozent (Voranschlagskredit: 1,042 Milliarden) und jene des SNF bei 2,5 Prozent (Voranschlagskredit: 4,615 Milliarden). Eine Wachstumsrate von 0,7 Prozent kommt je nach Entwicklung der Teuerung realiter einem Nullwachstum oder gar einer leichten Kürzung der finanziellen Mittel gleich.

Die Beteiligung an EU-Forschungsprogrammen, allen voran «Horizon Europe», ist in der BFI-Botschaft lediglich als Ziel enthalten. Die dafür notwendigen Finanzmittel will der Bundesrat dem Parlament in einer separaten Botschaft beantragen, sobald das politische Verhältnis zur Europäischen Union geklärt ist. Der Finanzierungsrahmen der BFI-Botschaft steht deshalb derzeit noch unter Vorbehalt. Da das durchschnittliche jährliche Mittelwachstum im BFI-Bereich bei 3 Prozent gedeckelt ist, muss das Wachstum der nationalen Förderung eventuell noch nach unten korrigiert werden.

Gemischte Reaktionen

Die Botschaft formuliert das Ziel, dass die Schweiz in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation international führend bleibt. Die Schweizer Hochschulen und Organisationen der Forschungs- und Innovationsförderung haben vier gemeinsame Schwerpunkte definiert (vgl. Newsletter Netzwerk Future): erstens das Schaffen von Wissen und Grundlagen zur Bewältigung des digitalen Wandels; zweitens die Ausbildung von Fachkräften, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt sind (vgl. SAGW-Bericht «Tertiarisierungsdruck»), und die Stärkung der Innovationsfähigkeit durch Forschung; drittens Ausbildung von Personal in Medizin und Pflege und Ausbau von personalisierter Medizin und Medizintechnologien zur Entwicklung des zukünftigen Gesundheitswesens; viertens wissenschaftliche Expertise als Beitrag zur Umsetzung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (vgl. neue SAGW-Publikation zu den Sustainable Development Goals).

Unter den wissenschaftspolitischen Akteuren hat die BFI-Botschaft unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während der ETH-Rat sich positiv äusserte, zeigte sich zum Beispiel der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) enttäuscht. Die gesprochenen Mittel würden nicht ausreichen, um die Ziele in den Bereichen Mobilität, Chancengerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung zu erreichen, schreibt der VSS in einer Medienmitteilung.