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Geisteswissenschaften unter Druck

Die Geisteswissenschaften werden schlecht geredet. In der NZZ am Sonntag vom 17. März 2019 schildert Felix E. Müller die gegenwärtige Situation.

Zwar ging in der Schweiz die Anzahl Studierende in den letzten zehn Jahren nicht so stark zurück wie in den USA, aber dieser Trend ist auch hierzulande spürbar. Betroffen sind vor allem die Fremdsprachen, Geschichte, Germanistik und Philosophie. Nur die Psychologie verzeichnet eine deutliche Zunahme an Studierenden. Eine Ursache sind wenig begründete Einschätzungen zum Arbeitsmarkt. Dadurch verunsichert, wählen die Studienanfänger eher Fächer mit einer klaren Berufsausrichtung, wie etwa Informatik, Medizin oder Wirtschaft. Dabei sind in der heutigen Zeit mehr den je Soft Skills, soziale Kompetenzen und kreatives Denken gefragt. Aber die Mär vom brotlosen Studium hält sich hartnäckig, wie Caspar Hirschi im Interview mit der NZZaS bestätigt: «Es gibt gezielte Angriffe auf die Geisteswissenschaften, gekoppelt mit Desinformation.» Dagegen kämpft die SAGW schon seit Jahren an. Mit der Aktion «abouthumanities» (www.abouthumanities.sagw.ch) startet sie eine Offensive, um auf die Bedeutung der Geisteswissenschaften hinzuweisen. Auch die finanzielle Situation und die Benachteiligung der Geisteswissenschaften sind immer wieder Thema. Letztes Jahr zeigte die SAGW in einer Studie, dass die Geistes- und Sozialwissenschaften vergleichsweise wenig von der programmorientierten Forschung profitieren und dass bei den Geistes- und Sozialwissenschaften Aufholbedarf bezüglich der Finanzierung von Infrastrukturen besteht.

NZZaS-Artikel "Geschichte fällt heute aus" (16.03.2019)