Spätestens seit der Lancierung des Nationalen Forschungsprogramms 75 im Jahr 2015 hat das Thema zu Big Data breitenwirksam Einzug in die akademische Forschung gehalten: In der Informatik, der Physik, der Mathematik. Auch die Wirtschaftswissenschaften befassen sich häufig mit Big Data – die anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen hingegen kaum.
Wie sieht es in der Lehre aus? Der Bericht «Big Data in der Lehre in den Sozialwissenschaften» gibt klare Hinweise. Er basiert auf einer Online-Befragung von rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Schweizer Universitäten und Hochschulen, die in der sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre tätig sind: Er zeigt, dass in den Sozialwissenschaften und verwandten Disziplinen Big Data häufiger in der Forschung als in der Lehre Verwendung findet. In der Lehre ist Big Data zwar ebenfalls angekommen, jedoch nicht hinreichend institutionalisiert und wenig auf die akademischen Curricula abgestimmt.
Es sei an der Zeit, den Mehrwert von Big Data «aufzuzeigen sowie die Kombination von unterschiedlichen Datentypen und weiteren möglichen Forschungsdesigns zu thematisieren», schreiben Markus Zürcher und Peter Farago in der Einführung zum Bericht.
Der Bericht «Big Data in der Lehre in den Sozialwissenschaften» ist im Auftrag der SAGW erschienen. Erarbeitet und verfasst haben ihn Barbara Zimmermann, Janine Widmer und Jana Silberring vom Institut für Soziologie der Universität Bern.
Zimmermann, Barbara, Janine Widmer und Jana Silberring (2019): Big Data in der Lehre in den Sozialwissenschaften. Schlussbericht im Auftrag der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (Swiss Academies Communications 14, 9).