Ende 2015 waren rund 35 Prozent der Schweizer ständigen Wohnbevölkerung zwischen 40 und 64 Jahre alt und 18 Prozent über 65. Die Spitze der Alterspyramide (65-Jährige und älter) wird in den nächsten Jahren rasant breiter werden. Zahlreiche Lebensbereiche müssen neu ausgerichtet werden:
- die Gesundheit
- das soziale Sicherungssystem
- die Pflege und die Betreuung
- das Wohnen
- der Arbeitsmarkt
- die Mobilität
- die Forschung
Die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Praxis und Politik ist unentbehrlich.
a+ Swiss Platform Ageing Society
Mittels der offenen, sektorenübergreifenden «a+ Swiss Platform Ageing Society» wollen die Akademien der Wissenschaften Schweiz den kontinuierlichen Austausch zwischen allen mit dem demografischen Wandel befassten Akteuren ermöglichen. Damit soll die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis gefördert, gemeinsame Projektentwicklungen angestossen sowie Verbindungen zwischen internationalen und nationalen Initiativen gestiftet werden. Als Referenzrahmen dient dabei der «Global Strategy and Action Plan on Ageing and Health» der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Plattform wird von der SAGW koordiniert. Rund sechzig Partner konnten bisher gewonnen werden. Sie treffen sich mindestens zwei Mal jährlich, um sich auszutauschen und gemeinsame Aktionen zu besprechen.
a+ Swiss Platform Ageing Society
Altersfreundliche Umgebungen
Die globale Strategie und der Aktionsplan zu gesundem Altern der WHO (2016–2020) sieht altersfreundliche Umgebungen als entscheidende Voraussetzung für gesundes Altern. Zu Beginn des «Decade of Healthy Ageing» der WHO (2020–2030) ist es höchste Zeit, dass wir uns in der Schweiz mit dem Thema auseinandersetzen.
Wie altersfreundlich sind die Umgebungen in Schweizer Gemeinden?
Wir wollten wissen, welche Bedeutung altersfreundliche Umgebungen in den Schweizer Gemeinden haben. Eine im Januar 2020 veröffentlichte Studie im Auftrag der «a+ Swiss Platform Ageing Society» zeigt, dass sich die Schweizer Gemeinden sehr wohl mit den Bedürfnissen ihrer Seniorinnen und Senioren auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen Kernaufgaben wie die Pflege und Betreuung, soziale Integration sowie die gesellschaftliche Partizipation. Den grössten Handlungsbedarf gibt es in den Bereichen Wohnen, öffentlicher Verkehr und Mobilität.
Medienmitteilung und wichtigste Ergebnisse
Altersfreundliche Umgebungen dienen nicht nur den Seniorinnen und Senioren
Altersfreundliche Umgebungen entsprechen dem Bedürfnis einer immer grösser werdenden Gruppe. Faktoren wie guter Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel, Begegnungszonen und Hindernisfreiheit dienen allen Bevölkerungsgruppen. So sind beispielsweise auch gerade die Jungen auf öffentliche Verkehrsmittel und Familien mit Kinderwägen auf Hindernisfreiheit angewiesen. Eine Gemeinde oder eine Stadt, die auf eine solche Infrastruktur achtet, wird attraktiver. Zudem sinken die Gesundheitskosten, wenn Rentnerinnen und Rentner möglichst lange selbständig leben können. Einfache Massnahmen, wie beispielsweise etwas längere Grünphasen beim Fussgängerstreifen, können schon mit einem kleinen Budget umgesetzt werden.