Fragen Sie sich, ob die Covid-19-Pandemie, der anthropogene Klimawandel, das Artensterben und die Proteste gegen soziale Ungleichheit verschiedene Facetten einer einzigen globalen sozial-ökologischen Krise sind? Und ob die Wissenschaft oder die Politik die Deutungshoheit über den gesellschaftlichen Umgang damit haben soll? Denken Sie, es gibt einen spezifisch «helvetischen» Weg zur Nachhaltigkeit? Und sollten europäische Staaten auf diesem Weg von Ländern wie China oder Indien lernen?
Es gibt gerade viele Fragen. Die Autorinnen und Autoren des thematischen Dossiers reflektieren, sezieren, systematisieren die Rolle und die Verantwortung des «nachhaltigen Staats» aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Wissenschaftskultur in Bewegung
Verschiedene Akteure, vorwiegend aus den nachrückenden Generationen, forderten in den letzten Monaten mit Nachdruck eine neue Kultur in der Wissenschaft: Nachhaltig und offen soll sie sein, Hierarchien flach halten, Quantitäten reduzieren und sich Zeit nehmen für Reflexion.
Die Debatten fanden auch Echo in dieser Ausgabe des Bulletins, etwa im Beitrag «Karrieren finden im Third Space» (S. 8), in einem Kurzinterview mit Joel Schaad von der Initiative «Better Science» (S. 76) oder in der Kolumne von Vera Eichenauer zu Open Data, die so offen noch immer nicht sind (S. 78). Im Kern geht es stets um ähnliche Motive, wie sie die Konsumforscherin Marlyne Sahakian im Interview (S. 14) anspricht: Um den grundsätzlichen Wandel von Paradigmen und individuellen Lebensstilen.
Beiträge im Dossier
- Basil Bornemann und Marius Christen Einleitung: Verantwortung und Rolle des nachhaltigen Staats 207 KB
- Christine Kaufmann Menschenrechte als Fundament eines nachhaltigen Staates 195 KB
- Karin Ingold Demokratie in Zeiten der Krise 125 KB
- Ivo Wallimann-Helmer Institutionen einer Nachhaltigen Demokratie 232 KB
- Dominique Bourg Vers l’État durable et stratège 152 KB
- Claus D. Jacobs und Sebâ Topuz Nachhaltige Entwicklung als Nordstern einer integrierten Verwaltungsstrategie? 140 KB
- Martin Stuber Forstpolizei und Partizipation – ein helvetischer Weg zur Nachhaltigkeit 353 KB
- Kantone Waadt, Basel-Stadt und Bern Die Vernachhaltigung des Staats in der Praxis 212 KB
- Manfred Max Bergman Exo-European Perspectives on Governance and Sustainability 143 KB
- Cornelia Hesse-Honegger Bildessay: Mutationen 934 KB
Fokus
- Andrea Eichholzer, Carmen Ghisleni, Marc Inderbinen, Simon Spiegel Karrieren finden im Third Space 115 KB
- Interview mit Marlyne Sahakian Vers une approche salutogène favorisantun bien-être durable pour toutes et tous 276 KB
Kolumnen
- Tobias Brücker Ding hat Geist: Der unsittliche Türdrücker 263 KB
- Sandro Cattacin Carte blanche: La lingua della scienza e la semplificazione del pensiero 61 KB
- Dorothée Aquino Les mots de la recherche : La durabilité des langues 68 KB
- Vera Eichenauer Zeitfresser Datenbeschaffung: open by default bitte 62 KB